Okay, ich gebe es ja zu: Ich war schon etwas altmodisch im Jahr 2011 mit meinem zwei Jahre alten Smartphone unter Windows Mobile 6.1. Aber das hatte auch irgendwie einen Grund. Als früher Smartphone-Besitzer (der noch nie ein gewöhnliches Mobiltelefon besessen hat) war ich eine gewisse Arbeitsweise mit Kalender, Kontaktdatensätzen und E-Mails gewohnt, die mit den in den letzten beiden Jahren erschienenen Smartphones nicht mehr zu funktionieren schien. Mir war klar, dass ich mich an vielen Punkten umstellen musste, was insbesondere aufgrund meiner Tendenz zum umfangreichen Personalisieren der verwendeten Tools viel Arbeit mit sich bringen würde. Wer sich dafür interessiert, kann die mittlerweile erfolgte Umstellung hier nachlesen.

Ausgangssituation

In Outlook hatte ich alle E-Mails der letzten 10 Jahre, einen von Regeln beherrschten Posteingang, in dem nur noch zu erledigende E-Mails verblieben, ein sehr gut gepflegtes Adressbuch mit manuell eingefügten Bildern der meisten Kontakte und einen farblich kategorisierten Kalender. Das ganze synchronisierte ich per USB aufs Smartphone und hatte so alle Daten seit dem letzten Sync immer dabei. Wichtig war unterwegs natürlich besonders der Kalender wegen der Erinnerungen an Termine und das Adressbuch – die bei eingehenden Anrufen erscheinenden Fotos waren sicher mehr eine Spielerei, aber dennoch sehr geschätzt.

Vorbereitung

Schon vor den grundlegendsten Überlegungen, welches Smartphone ich mir als nächstes anschaffen würde, war mir klar, dass sich in meiner ganzen bisherigen Vorgehensweise vieles ändern musste. Ich hielt es für besser, einiges davon schon vorab zu erledigen, um den eigentlichen Wechsel des Mobiltelefons zu vereinfachen.

Los ging es mit der Umstellung meines POP3-Postfachs auf IMAP. Bisher hatte ich alle E-Mails aus dem Postfach auf meinen Rechner heruntergeladen (mit Sync auf Windows Mobile und Backup auf USB-Platten) und dies musste ich nun ändern. Meiner Erfahrung nach bringt der Wechsel auf neue Technologien meist auch ein paar kleinere Nachteile mit, aber das Verlorengehen meiner ganzen E-Mail-Historie sollte nicht dazu gehören. Ich legte in Outlook ein zweites Konto für das gleiche Postfach mit dem Kontotyp IMAP an und kopierte einfach die ca. 21.000 heruntergeladenen E-Mails hinein und damit waren sie (nach langer Wartezeit) wieder auf dem Server. Soweit alles beim Alten – fast. Nach ein paar Tagen war ich mit Outlook als E-Mail-Programm nicht mehr so recht zufrieden. Die Umsetzung von IMAP ließ für mich einiges zu wünschen übrig, also sah ich mich nach einer Alternative um und kehrte nach vielen Jahren doch wieder zurück zum Thunderbird. Aber da war noch einiges zu tun, bevor ich Outlook loswerden konnte. Für den Import des Kalenders stellt Google zum Glück ein sehr praktisches Tool zur Verfügung. Die Kontakte musste ich aber von Outlook in eine CSV-Datei exportieren und hier waren leider nicht alle Details für den Export auswählbar, sodass ich die Fotos und einige Daten manuell nachpflegen musste – viel Arbeit.
Der zweite große Punkt war das jahrelang geliebte Netvibes. Ein umfangreiches Online-Dashboard, wo ich RSS-Feeds, Notizen, To-Do-Listen und einiges mehr zusammengeführt hatte. Ich war immer sehr zufrieden mit diesem Dienst, hatte ja auch einen Artikel darüber geschrieben, doch mit der neuen geplanten Arbeitsweise schien das alles nicht so richtig kompatibel zu sein. Ich wechselte deshalb mit den RSS-Feeds zum Google Reader (plus Farben) und mit den Notizen zu simplenote, sodass nur noch ein paar Widgets (z. B. für Tasks und Bookmarks) dort verblieben.

Startschuss

Als ich dann endlich mein Android-Smartphone in der Hand hielt, kam nach ein paar grundlegenden Einstellungen (E-Mail, Kalender, Kontakte und Facebook) schon viel Freude auf. Folgende Apps installierte ich noch in der ersten Woche:

Besonders zu erwähnen ist noch Navigon, das ich zwar auch unter Windows Mobile genutzt habe (auch wenn es nicht so richtig stabil lief), sich aber in der Zwischenzeit deutlich weiter entwickelt hat. AppBrain gefällt mir auch besonders gut, da dort die Apps sogar vom Rechner aus über den Webbrowser verwaltet werden können. Einige gute Apps waren auch bereits vorinstalliert und tauchen deshalb oben nicht auf (z. B. Facebook, Sprachsuche und Taschenlampe).
Natürlich verbrachte ich auch einige Zeit mit dem Personalisieren der Home Screens und platzierte dort die wichtigsten Apps und Widgets.

Erstes Fazit

Noch bevor ich viel Gelegenheit zum Einsatz der ganzen Apps hatte, ist mir schon alleine durch die Zusammenstellung der Liste klar geworden, wie viel mehr mir Android bietet. Die viele Arbeit – die ja auch durchaus Spaß gemacht hat – hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es liegt aber bestimmt auch noch viel vor mir.